Abteilung Kirchhofen

Abteilungskommandant

Jürgen Blattmann

Kirchhofen

1. Stellvertreter

Ralf Roß

Was macht die Feuerwehr aus – eine (fast) philosophische Betrachtung der Abteilung Kirchhofen

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Ihnen jetzt eben Worte wie „Kameradschaft, Zuverlässigkeit, Vertrauen, Zusammenhalt und Miteinander“ durch den Kopf gegangen sind, vielleicht auch noch ein paar mehr. Mit all diesen Eigenschaften liegen sie ganz sicher richtig. Sie sind Grundpfeiler einer jeden Feuerwehr – genauso wie in zahllosen anderen Vereinsgemeinschaften. Um ein noch breiteres Meinungsbild zu erhalten und auch um  herauszufinden, ob da vielleicht noch etwas „mehr“ ist, wurden die Kameraden der Altersmannschaft und der Einsatzabteilung gefragt, was Feuerwehr denn aus Ihrer Sicht ausmacht, wo unsere Stärken liegen oder was das Besondere ist. Viele Rückmeldungen enthielten die obigen Schlagworte und waren in der Art auch erwartet worden. Es gab jedoch auch ein paar weitere, äußerst interessante Rückmeldungen zu Dingen, die zweifellos vorhanden sind, an die man im ersten Moment jedoch nicht unbedingt denkt. Eigenschaften, auf die man sehr stolz sein darf. Fähigkeiten, die nicht überall anzutreffen sind. Eine Einstellung, die gerade in der heutigen Zeit vielleicht zu selten angetroffen wird.

Von einem Kameraden kam beispielsweise die Rückmeldung, dass wir eine durchgängige Altersschicht haben. Die jüngsten Feuerwehranwärter sind 17 Jahre jung, der aktuell älteste aktive Feuerwehrkamerad geht auf die 70 zu. Wie viele Generationen hier jetzt dazwischen liegen ist Ansichtssache. Aber egal wie unterschiedlich die (Lebens-)Ansichten der einzelnen Generationen sind; es herrscht ein völlig unkomplizierter Umgang untereinander und in den Proben oder im Einsatz packen alle gleichermaßen zu und ziehen in die selbe Richtung. Die Jüngeren profitieren hierbei ganz enorm vom großen Erfahrungsschatz der Älteren. Im Gegenzug tun sich die Jüngeren bei den ein oder anderen neuen technischen Mitteln leichter oder haben ganz einfach ein paar PS mehr unter der Haube und unterstützen hier wiederum die Älteren. Jeder bringt seine Stärken mit ein – und das wiederum auch unabhängig vom Alter. Das Aufgabenspektrum ist so vielfältig, jeder Einsatz ist anders. So kann beispielsweise jeder Handwerker seine beruflichen Erfahrungen bei der Lösung einer Herausforderung mit einbringen während die Büromenschen Ihre  Kenntnisse eher in der Dokumentation und Ablage anwenden. Neben den unterschiedlichen Altersklassen, die zusammen funktionieren, verfügen wir also auch über ein sehr breites Spektrum an Experten auf ganz unterschiedlichen Themenfeldern, die sich alle hervorragend ergänzen und ihr individuelles Fachwissen einbringen. Das jeweilige Expertenwissen wird dabei vom Rest der Truppe angenommen und umgesetzt und zwar in alle Richtungen: alt von jung, jung von alt, Führungskraft von Feuerwehrmann und Feuerwehrmann von Führungskraft. Für Eitelkeiten und individuelle Befindlichkeiten ist keine Zeit.

Wir sind eine große Gemeinschaft, bestehend aus vielen einzelnen Personen verschiedenen Alters mit individuellen Eigenschaften, die sich alle für das gemeinsame Ziel einbringen – die Alarmeinsätze müssen erfolgreich gemeistert werden.

Diese große Vielfalt zählt zweifellos zu einer der größten Stärken der freiwilligen Feuerwehr. Sie ist mit ein Grund weshalb es uns laufend gelingt, die riesengroßen und sich ständig wandelnden Aufgabenbereiche zu bewältigen. Ein weiterer Grund ist, dass wir über viele Kameraden verfügen, die sich ständig in neue Themen einarbeiten oder sich auf Weiter- und Fortbildungen neueste Erkenntnisse aneignen. Diese geben Sie dann wieder an die anderen Kameraden weiter. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass es permanent einen Wissensaustausch gibt und alle auf dem neuesten Stand der Technik bleiben. Wir müssen ständig nach vorne schauen, Neues annehmen, Altes anpassen, Bewährtes auf den Prüfstand stellen und ggf. weiterentwickeln. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen werden verschiedene Meinungen und Sichtweisen gehört, ergebnisoffen diskutiert, Entscheidungen getroffen und umgesetzt.

Dieses fortlaufende Lernen erfolgt dabei nicht nur innerhalb unserer eigenen Feuerwehr. In vielen Bereichen sind wir dabei über die Gemeindegrenzen hinweg mit den Nachbarwehren tätig. Dieses gemeinsame Üben und Trainieren kommt uns auch immer wieder zu Gute, wenn wir im Rahmen der Überlandhilfe auf dem Gebiet einer anderen Gemeinde im Einsatz sind. Wir sind offen nach außen – und das nicht nur innerhalb der Feuerwehren sondern auch gegenüber der Bevölkerung. Denn auch hier geben wir unser Fachwissen auf verschiedenste Arten weiter. So werden jedes Jahr Vorträge über das richtige Verhalten im Brandfall mit den Vorschulkindern gehalten. Auch der Besuch der 4. Klassen gehört zu den alljährlichen Aufgaben. Hierbei erfolgt eine tiefergehende Aufklärung zum richtigen Verhalten im Notfall und wir geben allgemeine Informationen über das Tun der Feuerwehr weiter. Selbst die Kinderkrippenkinder haben schon das ein oder andere mal die Feuerwehr besucht. Und mit Erwachsenen wurde schon der richtige Umgang mit einem Feuerlöscher geübt.

Als Mitglied in einer freiwilligen Feuerwehr erfolgt dieses laufende Erlernen und genauso die Wissensweitergabe an andere Personen in unserer Freizeit. Wir machen das freiwillig und ehrenamtlich. Und trotzdem nehmen wir unser Hobby sehr ernst. Denn die Einsätze sind zeitlich nicht planbar und so kann es durchaus passieren, dass wir in der Silvesternacht um kurz nach 24 Uhr zum Einsatz gerufen werden oder über die Weihnachtsfeiertage bis spät in die Nacht einer Nachbarwehr bei einem Großbrand aushelfen. Aber selbst zu diesen Zeiten, in denen auch wir Feuerwehrleute sicher etwas anderes geplant hatten, werden immer ausreichend Kameraden da sein, die sich der Aufgabe annehmen und diese bewältigen. Es ist daher in keinster Weise übertrieben wenn wir sagen: Wir sind immer einsatzbereit.

Als Mitglieder einer Feuerwehr sind wir offen für Neues, stellen uns den sich verändernden Rahmenbedingungen, lernen ständig dazu und geben unser Wissen weiter – und das rund um die Uhr, tagein, tagaus.

Das Gefühl „freiwillige Feuerwehr“ geht jedoch noch weit über die obigen Pflichtaufgaben hinaus. Der Schutz unserer Mitmenschen und unserer Umwelt steht ohne Zweifel an erster Stelle. Feuerwehr ist jedoch noch viel mehr. Denn das gegenseitige blinde Vertrauen bei den Übungen oder im Einsatz, teilweise so weit gehend, dass man sich das Leben anvertraut, lässt sich nicht nur über das gemeinsame Üben und die Bewältigung der Einsätze herstellen. Mitverantwortlich hierfür ist auch die gemeinsame Zeit nach den Proben oder Einsätzen, in denen wir uns austauschen, einander zuhören, gemeinsam lachen oder einfach eine schöne Zeit genießen. Regelmäßige Feste tragen genauso dazu bei, dass wir das Gefühl von Familie erleben, wenn wir bei der Feuerwehr sind. Und Familie wird hierbei wörtlich genommen. Denn auch die Partner, Kinder oder die ehemaligen Aktiven und heutigen Alterskameraden werden eingebunden und sind feste Teilnehmer dieser Feiern. Sie alle gehören genauso zum Großen und Ganzen und tragen ihren Teil dazu bei, dass die Feuerwehr ein Stück weit Heimat wird.

Jede Heimat hat auch ihre Tradition. Hierzu gehört sicherlich, dass die Feuerwehr sich im Dorfleben mit einbringt über die Teilnahme an Dorffesten, die Durchführung von Veranstaltungen, das Absperren an verschiedenen Umzügen und Festivitäten oder der gemeinsame Kirchgang anlässlich bestimmter Feiertage. Immer mit Unterstützung der „Feuerwehrfamilie“ – sowohl der Alterskameraden als auch der Jugendfeuerwehr. Selbstverständlich werden diese Traditionen gepflegt und weitergeführt – zumindest wo es sinnvoll erscheint und passt. Denn von Zeit zu Zeit muss auch hier eine Anpassung an die heutigen Gegebenheiten erfolgen und auf die Veränderungen der Gesellschaft reagiert werden.

Die Feuerwehr ist wie eine zweite Familie, eine zweite Heimat, für die wir uns einsetzen und einbringen und dabei deren Traditionen respektieren und achten.

Besonderheiten der Abteilung Kirchhofen

  • Teilnahme am Schloßgrabenhock, bei dem wir, wenn es erforderlich wird, auch mal an einem Samstag Morgen in Windeseile den halben Schloßgraben wieder trocken legen. Einige Kameraden sind der Meinung, es ist der schönste Hock von allen.
  • Kameradschaftstreffen, jährlich am 05.01.; eine gemeinsame Veranstaltung mit der Feuerwehr- und Trachtenkapelle Kirchhofen e.V. bei der wir neben der Bewirtung den zweiten Teil des Abends in Form einer Theateraufführung übernehmen
  • Familiengrillfest, vorzugsweise im Sommer. Vorangehend findet eine kleine Wanderung oder Radtour statt und auf dem Grill liegt i.d.R. immer irgend eine Besonderheit. Terminbedingt kann es auch mal zu einem Wintergrillen im Frühjahr kommen
  • Besuch unserer Partnerwehr in Ehrenstetten am Markttag – in der Regel ein sehr amüsanter Abend, bei dem wir alles daran setzen, unsere Partnerwehr mit einem soliden finanziellen Fundament auszustatten
  • Imbiss nach kräftezehrenden Abteilungsproben
  • Erste (letzte?) Feuerwehr-HV in der Gemeinde, immer am ersten Freitag im Dezember und Geburtsstunde sagenhafter Jahresrückblicke
  • Ausstattung aller aktiven Mitglieder mit Polo und Pulli für ein einheitliches Erscheinungsbild
  • Absperren und/oder Teilnahme an den St. Martins-Umzügen und Prozessionen anlässlich Fronleichnam und Mariä Himmelfahrt